Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum e.V.

Presseerklärung, 06.07.2003

 

 

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Am Montag, dem 7., und am Donnerstag, dem 10. Juli, wird das "Bündnis für
Menschenrechte an der Ruhr-Universität Bochum" die Veranstaltungen des
ehemaligen türkischen Ministerpräsidenten Mesut Yilmaz erneut mit öffentlichen Protesten
begleiten.

Das Bündnis wirft dem von der Universität zum Gastprofessor ernannten
Ex-Politiker die politische und moralische Verantwortung für schwerste
Menschenrechtsverbrechen während seiner Amtszeiten vor.
Außerdem unterhielt Yilmaz Verbindungen zum Organisierten Verbrechen in der
Türkei und war verstrickt in umfangreiche Korruptionsgeschäfte, die die
Türkei in die schwerste Wirtschafts- und Finanzkrise ihrer Geschichte
stürzte. Diese Vorwürfe wurden bereits vergangene Woche von einem
Untersuchungsausschuss des türkischen Parlamentes bestätigt. Nun wartet
Yilmaz in der Türkei auf ein Ermittlungsverfahren, das vermutlich vor einem
Sondergericht des Obersten Gerichtshofes enden wird.

http://www.bo-alternativ.de/mfh/kampagne/aktionen/MesutYilmaz/Untersuchungsausschuss.pdf


Die Medizinische Flüchtlingshilfe fordert darüber hinaus, Yilmaz auch wegen
seiner Verantwortung für die Eskalation des Krieges in der Türkei während
der Neunziger Jahre, sowie für willkürliche Verhaftungen von Oppositionellen,
Folter, Vergewaltigung und das Verschwindenlassen von GegnerInnen des Regimes
den Prozess zu machen.
Rund 250 Menschen aus dem In- und Ausland haben sich einem entsprechenden
Aufruf angeschlossen:
http://www.bo-alternativ.de/Aufruf-Yilmaz-ausladen.htm


Ein Politiker wie Yilmaz gehört vor ein Gericht und nicht an eine Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum.

Hintergründe:
http://www.bo-alternativ.de/mfh/kampagne/aktionen/MesutYilmaz/Yilmazdossier20030511.rtf
http://www.bo-alternativ.de/mfh/kampagne/yilmaz.html


i.A. Knut Rauchfuss

Für Nachfragen erreichen Sie Knut Rauchfuss unter 0177-8127375.