Ruhr-Nachrichten, 14.5.03
http://www.westline.de/lokal/mono.php?file_name=boln0007.htm&link_1=bo&link_ 3=ln

 

Empfang mit Fotos von Verschwundenen

Das Bündnis für Menschenrechte wird heute die ersten Veranstaltung der
Ruhr-Uni mit dem ehemaligen türkischen Ministerpräsidenten mit einer
Protestaktion gegen die Gastprofessur von Mesut Yilmaz begleiten, den es für
zahlreiche Menschenrechtsverletzungen in seiner Amtszeit verantwortlich
machen. Mitglieder des Bündnisses werden vor dem Eingang des "Haus der
Freunde" in der Stiepeler Straße Yilmaz mit Fotos von Verschwundenen
empfangen.
Diese Aktion bezieht sich auf eine Protestform der "Samstagsmütter" in
Istanbul, mit der regelmäßig an die Verschwundenen erinnert wird. Die Aktion
beginnt um 16.30 Uhr. Für Donnerstag ruft das Bündnis zu einer Demonstration
unter dem Motto "Anklagebank statt Lehrstuhl" auf. Die Auftaktkundgebung
beginnt um 17.30 Uhr auf dem Husemannplatz. Der Demonstrationszug führt dann
zum Haus der Geschichte des Ruhrgebietes, wo um 19 Uhr eine öffentliche
Veranstaltung mit Yilmaz stattfinden soll.
Das Bündnis hofft, dass Universitätsleitung und Polizei "auf eine
Kriminalisierung des friedlichen Protestes verzichten."
An die Besucher der Veranstaltungen wird das Bündnis ein umfangreiches
Dossier verteilen, das die Verantwortung von Yilmaz für die zahllosen
Menschenrechtsverbrechen belegen soll. In der Broschüre wird auch der
Beitrag "Private Killer im Regierungsauftrag. Zusammenarbeit von Staat und
Organisiertem Verbrechen in der Türkei" veröffentlicht. bo-alternativ.de